Von Valentin Merkelbach Als 2005 der zweite PISA-Ländervergleich veröffentlicht wurde, waren es diesmal nicht die Südländer Bayern und Baden-Württemberg, auf die sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit richtete, sondern die drei ostdeutschen Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit ihren Systemen ohne eigenständige Hauptschule, die sich unter dem Aspekt "soziale Auslese" und "Risikogruppe" als überraschend erfolgreich präsentierten. Seitdem stellt sich auch unter den Gegnern jeglicher Strukturveränderung die Frage, ob nicht wenigstens die Reduktion der Schulformen von vier auf drei oder zwei das deutsche Schulsystem im internationalen Leistungsvergleich aus seinem Mittelmaß herausführen könnte. Dabei geriet die Hauptschule ins Visier, die es in den drei ostdeutschen Ländern nur kurze Zeit nach der Wende gegeben hat und die in den übrigen Ländern immer mehr zur Problemschule geworden ist. Auch wenn man sie mit immer neuen Fördermaßnahmen zu retten versucht, sie verliert bei Eltern rapide an Akzeptanz, weil der Abschluss dieser Schulform kaum noch eine Perspektive bietet für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben.
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