20 neue Kompetenzzentren für die sonderpädagogische Förderung ausgewählt
Im nächsten Jahr gehen 14 neue Pilotregionen mit Kompetenzzentren für die sonderpädagogische Förderung an den Start. Sechs weitere Pilotregionen können nach einer Überarbeitung ihrer Konzepte und weiteren Abklärungen ebenfalls genehmigt werden.
15.12.2009 Pressemeldung Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-WestfalenDie Landesregierung ermöglicht Schulträgern mit dem Schulgesetz von 2006, ihre Förderschulen zu Kompetenzzentren für die sonderpädagogische Förderung auszubauen. Diese fördern Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowohl innerhalb der Kompetenzzentren als auch in den mit ihnen verbundenen allgemeinen Schulen. Die Pilotphase hatte mit dem Schuljahr 2008/2009 begonnen, inzwischen nehmen 30 Regionen daran teil. Insgesamt können es nunmehr 50 Pilotregionen werden.
Schulministerin Barbara Sommer: "Mit den Kompetenzzentren haben wir einen neuen und guten Weg eingeschlagen. In den Pilotregionen erreichen wir eine vermehrte und wohnortnahe Förderung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der allgemeinen Schule."
Die Ministerin ist bei der Auswahl der weiteren neuen Pilotregionen der einvernehmlichen Empfehlung einer aus Wissenschaftlern, Schulaufsichtsbeamten und Praktikern zusammengesetzten fachkundigen Jury gefolgt. Insgesamt waren 38 Anträge und Interessensbekundungen verschiedener Schulträger eingegangen.
Ziel aller Kompetenzzentren ist ein regionales Gesamtkonzept zur sonderpädagogischen Förderung, das eine fachlich abgesicherte, wohnortnahe Förderung möglich macht, die vermehrt in den allgemeinen Schulen erfolgt. Dies entspricht dem Ziel von Schulministerin Sommer. Sie hatte als Reaktion auf das seit März dieses Jahres geltende Abkommen der Vereinten Nationen über die Rechte der Menschen mit Behinderungen angekündigt, den Eltern das grundsätzliche Recht auf Wahl des Förderortes für ihr behindertes Kind einzuräumen. Dabei sollen sie die Wahl haben zwischen den Systemen – also einer Förderschule oder einer allgemeinen Schule in zumutbarer Entfernung. Der Ausbau des gemeinsamen Lernens, so die Ministerin, erfordere einen Mentalitätswechsel, sowohl in den allgemeinen Schulen als auch in den Förderschulen.
Die Ministerin betonte, dass die Wahlmöglichkeit auch die Existenz von Alternativen voraussetze: "Ich bin überzeugt davon, dass viele Eltern für ihre Kinder ganz bewusst eine Förderschule wünschen und auch diesem Anliegen gilt es Rechnung zu tragen. Regionale Konzepte sind hier die richtige Antwort, denn die Bedarfslage kann durchaus unterschiedlich sein."
Die Jury empfahl dem Ministerium für Schule und Weiterbildung, den folgenden 14 Antragstellern die Teilnahme an der Pilotphase zum Schuljahr 2010/2011 zu genehmigen. Das Schulministerium wird nunmehr gemeinsam mit den Bezirksregierungen die Details für den Genehmigungserlass mit nachfolgenden Schulträgern klären:
Schulträger
| Schule
| Förderschwerpunkt(e)
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Bezirksregierung Arnsberg
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Stadt Selm
| Pestalozzi-Förderschule
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
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Stadt Hattingen
| St. Georg-Förderschule
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Kreis Unna: Stadt Unna, Stadt Lünen
| insg. 5 Förderschulen
ff: Friedrich-Ebert-Förderschule, Lünen
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Stadt Herne
| Paul-Klee-Förderschule
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Bezirksregierung Düsseldorf
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Stadt Mülheim a. d. Ruhr
| Stadtweites Konzept
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
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Stadt Krefeld
| Stadtweites Konzept
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Bezirksregierung Köln
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Stadt Hückelhoven
| Peter-Jordan-Förderschule
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
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Stadt Bergisch-Gladbach
| Wilhelm-Wagener-Förderschule
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Stadt Rösrath
| Käthe-Kollwitz-Förderschule
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Stadt Pulheim
| Förderschule an der Jahnstraße
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Landschaftsverband Rheinland
| David-Hirsch-Förderschule, Aachen
| Hören und Kommunikation
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Landschaftsverband Rheinland
| Johann-Joseph-Gronewald-Förderschule, Köln
| Hören und Kommunikation
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Landschaftsverband Rheinland
| Louis-Braille-Förderschule, Düren
| Sehen
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Bezirksregierung Münster
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Landschaftsverband Westfalen-Lippe
| Iris-Förderschule, Münster
| Sehen
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Bei der Auswahl berücksichtigte die Jury erstmals auch je zwei Anträge von Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sehen bzw. Hören und Kommunikation.
Darüber hinaus wird das Schulministerium nach Empfehlung der Jury mit den folgenden Schulträgern Gespräche führen, um nach einer Überarbeitung ihrer Konzepte und weiteren Abklärungen eine Teilnahme an der Pilotphase zu erreichen:
Schulträger
| Schule
| Förderschwerpunkt(e)
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Bezirksregierung Detmold
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Kreis Lippe / Stadt Bad Salzuflen
| 4 Förderschulen
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
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Stadt Herford
| Albert-Schweitzer-Förderschule
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Bezirksregierung Düsseldorf
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Stadt Solingen
| Pestalozzi-Förderschule
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
|
Bezirksregierung Köln
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Stadt Bornheim
| Städtische Förderschule
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
|
Bezirksregierung Münster
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Stadt Marl
| Heinrich-Kielhorn-Förderschule & Wilhelm-Raabe-Förderschule
| Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung
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Kreis Borken
| Kreisweites Konzept
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